Mitte Juli 2015 ist es soweit. Dann werde ich nach NZ fliegen und dort ein Jahr bei einer Gastfamilie leben.
In diesem Blog will ich meiner Familie, Freunden und anderen Austauschschülern vor,
während und nach meinem Jahr in Neuseeland berichten was ich erlebe und wie ich mich darauf vorrbereite.

Samstag, 28. November 2015

End of the year programme #30

Ich melde mich auch mal wieder (ein wenig verspätet)
Die Kiwis schreiben nun seit 3 Wochen Exams bis Mitte Dezember.
Vor einer Woche hatten alle Internationals (die keine Exams mitschreiben) für 2 Wochen das End of the year Programme. 

Wir konnten wählen (in der Reihenfolge) zwischen:
4 Tage Segeln oder Surfen
Hole in the Rock Boat Trip oder Rainbow falls walk mit BBQ
4 Tage Kiwiana oder Farm
Abschied (alle)
 (Ich habe das Fettgedruckte gemacht)

Segeln:
Die ersten 2 Tage waren wir auf einem nahegelegenen aber großem See. Leider war es dort fast Windstill und somit ging es nur seeehrrr langsam voran.
Als wir die anderen beiden Tage auf dem Meer waren wurde es deutlich besser. Wir sind fast bis nach Russel gesegelt und sind wenn wir nicht gerade auf einem der Segelboote waren mit einem Motorboot (schnell) gefahren.




Hole in the Rock Boat Trip:
Wir sind in Paihia eingestiegen. Weitere Gruppen sind in Russel dazugekommen. Ziemlich bald darauf haben wir auch schon das 1. Mal Delfine, insgesamt 2 oder 3 mal.
Durch das Hole in the Rock sind wir nicht gefahren  da es dafür zu windig.
Nach einiger Zeit waren wir deshalb auch ein wenig Seekrank.
Gegen Ende der Fahrt haben wir Halt gemacht an einer wunderschönen Insel. Das Wasser war traumhaft klar, blau, warm und flach.
Auf dem Rückweg sind wir in Russel ausgestiegen, haben uns ein wenig die ,,Stadt" angeschaut und sind dann später mit einer Fähre zurück nach Paihia gefahren, wo wir ebenfalls noch ziemlich viel Zeit verbracht haben.
Auf einem Markt dort habe ich mir dann eine Greenstonekette  (Jade) gekauft.



Kiwiana:
Montag wollten wir eigentlich an den Strand fahren, da es aber in strömen geregnet hat konnten wir machen was wir wollten. FAST!!
Zuerst sollten wir noch an der ,,Eröffnungszeremonie" von unserem Schul/Gemüsegarten teilnehmen.
Wir wussten zunächst allerdings nicht worum es geht. Einige Lehrer, Eltern, Schüler und sogar unsere Schulleiterin waren auch anwesend.
Als einer der Maori - Lehrer dann Anfing irgendwas in Te Reo Maori zu singen dachte ich erst er macht das nur damit das Gemüse besser/schneller wächst.... was sehr seltsam ist mit anzuschauen.
Dienstag waren wir auf Aroha Island (dort leben Kiwis um genau zu sein 2 mit baldigen Nachwuchs)
Es wurde die ganze Zeit gesagt wir würden Kiwis dort sehen und das haben wir auch....nur waren diese ausgestopft...
Wir sind ein wenig über die Insel gelaufen haben warum auch immer wieder an einem Powhiri teilgenommen und die ganze Zeit wurde uns gesagt wir sollen Wiesel, Possums  Marder, Igel u.s.w töten weil die böse wären. Es leben nur ca. 2 Kiwis auf dieser Insel und dafür stellen sie hunderte von Fallen auf... ich kann das nicht ganz nachvollziehen auch wenn mir klar ist das die Kiwis für die etwas besonderes sind.
Danach sind wir noch zum Optio Bay gegangen und sind von dort aus zu einem sehr schönen Aussichtspunkt und dann auch Strand gelaufen.
Mittwoch war unser Hospitality Tag. Wir haben, meist zu 2, Gerichte gekocht/gebacken.  Es gab verschiedenes Fleisch, Fisch, Miesmuscheln, Hamburger (auch vegetarische), Salate und einige Desserts.
Wir haben Apple & Ginger Crumble gemacht. Ich bin generell kein Fan von gebackenem oder gekochtem Obst deshalb  fand ich es nicht soooo toll.
Wir haben alles natürlich auch gegessen.
Donnerstag war zunächst ziemlich langweilig. Wir waren schon wieder in Paihia und hatten nicht wirklich etwas zu tun. Am Nachmittag sind wir ein wenig weiter nach Waitangi gefahren. (Wichtiger Ort für die Geschichte von NZ)
Dort haben wir uns eine ziemlich gute kulturelle Show angesehen. Beginnend mit einem erneuten Powhiri über Tänze und Lieder und einem Haka am Ende.

Abschied:
Es wurden ein paar Reden gehalten, Fotos gezeigt, die Neuseeland nun verlassen sollten noch ein paar Formulare ausfüllen und die restlichen haben noch ein wenig unseren International Room aufgeräumt. Ganz am Ende haben wir noch Fish&Chips zusammen gegessen.




Zu meiner Gastfamilie im Moment:
Tanias Sohn ist seit ca. 1,5 Wochen hier und heute oder morgen kommt noch ihre Tochter.
Ich glaube die bleiben dann die ganzen Ferien über. Mal schauen wie es wird.

Donnerstag, 12. November 2015

Neuseeländische Schule: Unterschiede #29


 10 Unterschiede in der Schule

Ich hatte eigentlich schon letzte Woche Mittwoch meinen letzten Schultag und zu diesem Anlass habe ich mich endlich aufgerafft 10 Unterschiede zur neuseeländischen Schule aufzuschreiben. (Dazu mehr weiter unten)
Am Donnerstag war Prizegiving und Zeignisvergabe.
Dies hieß für uns: warten, Prizegiving ÜBEN !!! (Nationalhymne singen und gemeinsam aufstehen und wieder hinsetzten), wieder lange warten und dann .... haben wir nur noch gewartet und gehofft das es schell vorbei ist.
Selbst ich habe einen Preis bekommen: Exellence in Attitude (wie auch viele andere...)
Allerdings nach Hause geschickt bekommen. Sonst wäre wahrscheinlich jeder der 3 Jahrgänge (11-13) auf der Bühne gewesen.
Jetzt haben wir 2 Wochen unser ,,End of the year Programme" während die Kiwis ihre Examen schreiben.


Schulalltag:

 So sieht mein normaler Tagesablauf aus:
ab....
08:40    - Form Class (Periode 1)
09:00    - Periode 2
10:00    - Periode 3
11:00    - Intervall
11:20    - Periode 4
12:20    - Periode 5
13:20    - Lunch 
14:00    - Periode 6
15:00    - Schulschluss

Der Stundenplan ist ziemlich einfach aufgebaut. Insgesamt haben wir 6 Fächer. Jeden Tag 5 davon.
Die Fächer sind immer in der gleichen Reihenfolge.
Bei mir: Mathe, Graphics (Design&Visual Communication), Spanisch, Outdoor Education, Englisch, Science....und dann fängt es wieder von vorne an.

Abgesehen davon passieren aber noch relativ viele andere Sachen. Zum Beispiel haben wir anstelle von Form Class manchmal ,,Assembly" (bei den Unterrichtsfächer erkläre genauer was das ist), wir haben Mufti-days  (dürfen unsere eigene Kleidung anziehen), es gibt Sport - oder andere Aktivitäten, es werden Sachen verkauft oder es gibt auch die ein oder andere Austellung aus einem der Kunstfächer.
Die Lehrer sollen sich öfters zu einem bestimmen Thema kleiden. (Nicht zwingend)
So haben sich am Freitag vor dem Rugby-Finale, die meisten in der Schule (auch Schüler, es war Mufti-day) schwarz gekleidet um die neuseeländische Mannschaft  (All Blacks) zu ,,unterstützen". Neuseeland hat übrigens gegen Australien gewonnen.
Als in Melbourne das Pferderennen war haben sich einige Lehrerinnen ein schickes Kleid und Hut angezogen.
Ausnahmen bestätigen die Regel und somit hat sich meine Lehrerin in Mathe Sachen übergezogen (wie..Cap,Stiefel,Karo-Hemd) so dass sie aussah wie Jockey.



Schulgebäude/Klassenraum:

Kein Gebäude bis auf ein Science (und ich glaube auch Musik)-Gebäude hat eine 1. Etage. Eigentlich kann man es noch nicht mal Gebäude nennen. Es sind eher Gruppen von Räumen nebeneinander, zu den meisten führt ein überdachter Weg. 
In einem Teil der Schule sind alle Science-Räume, in der anderen Ecke alle Matheräume und so weiter.
Wir haben hier sogar eine Krankenschwester!!!



Schüler & Lehrer

Verhältnis ist ziemlich entspannt und es wird gerne über alles mögliche getratscht.
Als wir mit unseren Lehrern auf den Beginn vom Prizegiving gewartet haben sie sogar ,,Wer bin ich?"(oder wie auch immer das heißt) mitgespielt. 
Meist werden die Lehrer mit ,,Miss" und ,,Sir" angesprochen.



Vertretung/Freistunde 

Ausfall ist hier ein Fremdwort, zumindest wenn es darum geht, das man erst später zur Schule muss oder früher gehen kann. 
Noch überraschender fand ich, dass in den meisten Vertretungsstunden Unterricht gemacht wird. (Zum Teil mehr als mit unseren ,,richtigen" Lehrern) 



Unterrichtsfächer:

Es gibt viel mehr Auswahl. Nicht einfach nur Kunst zum Beispiel. Hier ist das in einzelnen Fächern unterteilt wie: Fotografie, Architektur, Zeichnen, (Theater/Film)make-up...und mehr. 
In Deutschland könnte ich mir auch nie Fächer wie Drama oder Tanzen vorstellen, wir haben ja leider nur die Akademischen.
Deshalb habe ich mir auch für vorgenommen viele neue Fächer auszuprobieren.

Form Class:
20 Minuten vor dem eigentlichen/richtigen Schulbeginn (um 9:00) müssen wir jeden Morgen zur unserer Form Class. Die wird jedes Jahr übrigens neu zusammengesetzt. Unser Lehrer (vergleichbar mit Klassenlehrer) schaut dann wer fehlt (wird aber auch in jeder einzelnen Stunde kontrolliert) und liest die täglichen Neuigkeiten vor die es in der Schule gibt. 
Ich habe oft Schüler und Lehrer am Anfang gefragt wofür das ist. Antwort war immer
,,Um in der Schule erstmal anzukommen"

Assembly :
Dabei versammelt sich statt der Form Class der ganze Jahrgang und stellvertretende Schulleiter oder die Dean (Abteilungsleiterin) erklären irgendwas. Meist wegen Examen, Credits. ...



Schulregeln:

Handys, Musik, Essen&Trinken erlaubt!!!
Wir haben sogar funktionierendes W-lan. Seiten wie Facebook und andere Apps sind leider gesperrt.
Wobei die Lehrer das natürlich trotzdem nicht gerne haben. 
Dann zu unserer Schuluniform:
(Woran sich oft nicht gehalten wird)
- Röcke sind zu kurz
- Make - up ist eigentlich nicht erlaubt
- Keine Armbänder
- dunkle Socken dürfen nur mit langen Hosen getragen werden, zu Rock oder Shorts sollen wir weiße anziehen (eigentlich trägt jeder dunkle)



Unterricht: 

So ziemlich als erstes ist mir aufgefallen, dass fast niemand weiß wie man den Durchschnitt ausrechnet. Hausaufgaben gibt es kaum, wahrscheinlich da sowieso davon ausgegangen wird das niemand etwas macht. Eine Freundin von mir war einmal ziemlich erstaunt als ich die Hausaufgaben (zu Hause) gemacht habe. Meine Lehrerin war begeistert... und in Deutschland bekommt man gleich eine 6 wenn man die nicht macht. Hier ist es normal. Finde ich aber gut! 
So ist es einem komplett selbst überlassen wie viel man für ein bestimmtes Fach möchte, ohne das die (..nicht wirklich  vorhanden) Noten leiden.



Kultur:

Auch während des Prizegiving hat die Kapa Haka Gruppe ein paar mal etwas gesungen & getanzt/vorgeführt. 
Und hier gibt es die Regel:
Wenn man mindestens 1/16 Maori(,,blut")anteil hast,  braucht man keine Studiengebühren zahlen. 
In der Schule werden die Maoris als.. ich sage mal benachteiligt betrachtet, da der Unterricht/ die Schule nicht Ihrer Kultur entspreche. Es gibt nebenbei auch Schulen für Maoris (wo auch deren Sprache gesprochen wird)
Somit wird immer wieder überlegt wie man den Maoris ,,helfen" könnte.
(Dieser Text mag vielleicht ein wenig verachtend klingen, soll er aber eigentlich nicht)



Noten:
Es gibt: (vom schlechten bis zum Besten)
Not Achieved (N)
Achieved  (A),
Achieved with Merit (M)
Achieved with Exellence (E)

Ansonsten gibt es noch kleine Unterscheidungen wie N1,N2, A1,A2....M1..E2 (weiß nicht welche es genau gibt)

Wie bei in Deutschland werden Credits  (Punkte) gesammelt. Es macht dabei keinen Unterschied welche Note man bekommt solange man besteht (A, M oder E)



Versetzung/Zeugnis: 

Was die Versetzung angeht zählen nur die Credits (also nur Tests/Exams) keine mündliche Mitarbeit.
Zumindest in Year 11 (Level 1) braucht man 80 Credits um das Jahr zu bestehen. Wenn man mindestens 50 Credits mit der Note ,,E" hat, hat man das Jahr mit Exellence bestanden. Das gleiche gilt bei Merit.  
Nebenbei ich habe 11 Credits. 4 davon Exellence. Dafür das ich außer für meinen ,,Exellence"test nicht gelernt habe ganz gut finde ich. Vorallem da wir nur Term 3 (Quartal) hatten und in Term 4 nichts mehr geschrieben wurde sondern nur wiederholt.

Das Zeugnis habe ich mir vorgestellt wie meine bisherigen. Abgesehen das statt den Noten 1-6 dann Achieved - Exellence stehen würde.
Ich habe mich ziemlich geirrt. 

Das Zeugnis hat für  jedes Fach eine eigene Seite. ,,Noten" gibt es nur für Attitude, wo viele Lehrer ziemlich gelogen haben. Meine Attitude war bei Weitem nicht so gut wie sie es angegeben haben. Vielleicht sind sie auch nur schlimmeres von den Kiwi und Maori Schülern gewohnt. Ich weiß es nicht.
Dann stehen auf den Seiten noch die Tests und Examen in denen man Credits bekommen hat.
Unten auf den Seiten steht noch immer ein kurzer Kommentar. Den Lehrern wird aufgetragen nichts negatives zu schreiben, damit sich die Schüler gut fühlen. (Nicht zu vergessen ich wohne mit einer Lehrerin zusammen, sie erzählte mir das)
Auf der letzten Seite stehen noch ein Kommentar von unseren Form Class Lehrern und unserer Dean (Abteilungsleiterin)